Reifenkennzeichnung

Reifenkennzeichnung

April 08, 2025Önder Aytekin

Schon so oft gesehen, aber wofür stehen die Zahlen an dem Reifen eigentlich? Spätestens, wenn du dein erstes Auto, Motorrad oder deinen ersten Satz Reifen kaufst, werden sie dir wieder über den Weg laufen. Lass uns deswegen einmal zusammen schauen, was es damit auf sich hat.

1. Das Alpine-Symbol

Dieses Symbol wirst du nur auf Winter- & Ganzjahresreifen finden. Es zeigt dir, dass dieser Reifen durch seinen Aufbau und seine Gummi-Mischung besonders für Schnee, Eis und Schneematsch geeignet ist. Für Winter- und Ganzjahresreifen – also Reifen mit Alpine-Piktogramm – gilt aber, dass ihr Geschwindigkeits-Index (Punkt 7) unter der bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit deines Fahrzeugs liegen kann.

Denk daran: Sommerreifen sind bei winterlichen Straßenverhältnissen tabu! Wirst du im Winter mit Sommerreifen erwischt, wird es teuer und du kriegst einen Punkt in Flensburg. Andersherum ist es zwar möglich, im Sommer mit Winterreifen zu fahren, allerdings sind diese weicher gebaut, nutzen sich schneller ab und führen zu einem höheren Spritverbrauch.

2. Reifenbreite

Ok, der hier ist einfach. Diese Zahl zeigt dir an, wie breit der Reifen ist, wenn du von oben vorne/ oben drauf guckst: Das nennt man die Querschnittsbreite. Wenn du also wie in unserem Beispiel hier einen Reifen hast, der mit einer 205 gekennzeichnet ist, heißt das, dass der Reifen 205mm breit ist. Für gewöhnlich gehen die Reifenbreiten von 125mm bis etwa 335. Dazwischen gibt es dann Abstufungen in 10mm-Schritten.

3. Das Höhe-Breite-Verhältnis

Hier geht es um das Verhältnis von Reifenhöhe zu Reifenbreite, aber in Prozent! Die „55“ in unserem Beispiel heißt, dass der Reifenquerschnitt 55% so hoch ist, wie der Reifen breit ist. Beispiel: Mal angenommen, wir hätten einen 200/50, dann wäre der Reifen 200mm breit und nur 50% so hoch: also 100mm. Du merkst also, je größer die zweite Zahl ist, desto „dicker“ baut der Reifen um die Felgen herum auf. Wird sie kleiner, wird dein Reifen flacher.

4. Reifenbauart

Das „R“ steht für Radial... Relativ unspektakulär. Es beschreibt, wie das Gewebe und Drahtgeflecht im Reifen verflochten sind und dadurch den Reifen stützen. Früher gab es auch die Kennzeichnung „D“ (Diagonalreifen); heute dürfen diese jedoch nur noch bei Oldtimern verwendet werden. Wenn du in deinem Kofferraum ein Reserve-Rad hast, ist es gut möglich, dass du die Kennzeichnung „RF“ (Run-Flat oder auch Notlaufreifen) darauf findest. Dran denken: Mischbereifung ist tabu! Also solltest du im Fall der Fälle mit einem „RF“ gekennzeichneten Reifen nur in absoluten Ausnahmen z.B. bis zur nächsten Werkstatt fahren.

5. Felgendurchmesser

Die Zahl nach dem Buchstaben steht für den Felgendurchmesser. Der wird gemessen an dem Ring, auf dem die Reifenwulst (schönes Wort) an der Felge aufliegt. Eine 16 zeigt dir also an, dass es sich um eine 16-Zoll Felge handelt (ein Zoll sind 2,54cm). Beim Reifen oder Felgenkauf wirst du auf die gängigsten Maße vom 10 - 22 Zoll stoßen. Welche Maße für deinen Wagen oder Motorrad gedacht sind, findest du auch in deinem Fahrzeugschein unter dem Punkt 15.1 und 15.2.

6. Lastindex oder Tragfähigkeitskennziffer

Der Tragfähigkeitsindex, manchmal auch mit „LI.“ abgekürzt, gibt die Belastbarkeit deines Reifens an. Wie du dir bestimmt vorstellen kannst, wirkt es amüsant – in Wirklichkeit ist es jedoch eine schlechte und sogar gefährliche Idee, mit einem Twingo einen riesigen Wohnwagen über die Autobahn zu ziehen. Jeder Reifen wird getestet, wie viel er mit einem Reifendruck von 2,5 Bar aushält.

Die „91“ ist eine Kennziffer, die bedeutet, dass der einzelne Reifen bei 2,5 Bar eine Traglast von 615kg aushält und alle 4 Reifen zusammen 2,460kg. Wenn du einen Reifen kaufst, dürftest du aber keinen Reifen montieren der nur einen „Li“ von 90 hat, eine Nummer höher (92, also eine Traglast von 630kg) ist wieder in Ordnung. Denk aber daran, nur so viel Luft auf den Reifen zu pumpen, wie es der Hersteller vorgibt. Das gibt dir einen besseren Halt auf der Straße, schont den Reifen und senkt den Spritverbrauch runter.

7. Der Geschwindigkeitsindex

... oder auch Geschwindigkeits-Symbol genannt (kurz: “GSY“). Dieser Buchstabe steht für die maximale Geschwindigkeit, die du mit diesem Reifen fahren darfst. Diesen Buchstaben sind Höchstgeschwindigkeiten zugeordnet, für die es natürlich wieder eine Tabelle gibt. Mit einem Reifen wie in unserem Beispiel mit dem Buchstaben „T“, dürfen wir z.B. maximal 190km/h fahren. Reifen mit einem „H“ dürfen bis 210km/h und die mit einem „V“ bis zu 240km/h gefahren werden.

8. Die DOT-Nummer

... steht bestimmt für „Date of... “ - neee, nicht so ganz. DOT steht für Department of Transportation. An sich ist für dich die letzte Zahlenfolge wirklich wichtig, da die ersten Zahlen nur für den Hersteller und eine Art Produktcode bestehen. Die letzten vier Zahlen sind aber ziemlich wichtig, das ist nämlich das Herstellungsdatum. So ist der Reifen aus dem Bild mit der Nummer „1024„ in der 10. Kalenderwoche im Jahr 2024 gefertigt worden.

Wie du dir bestimmt schon richtig denkst, sind superfrische Reifen natürlich am besten, da sie am besten auf der Straße haften. Zu eng brauchst du es beim Neureifen-Kauf zwar nicht sehen, aber älter als 2 Jahre sollten sie auf keinen Fall sein.

9. E-Prüfzeichen

Wir wären nicht in Deutschland, wenn wir nicht auch hier ein Prüfkennzeichen hätten. Das „E“ steht für das ECE-Prüfzeichen und zeigt, dass der Reifen von den europäischen Aufsichtsbehörden geprüft und genehmigt wurde. Er erfüllt also alle wichtigen sicherheitsrelevanten Vorgaben.

10. Laufrichtung

Hinter der Laufrichtung verbirgt sich kein großes Geheimnis – sie erklärt sich im Prinzip von selbst. Einige Reifen haben eine besondere Profilgestaltung und sind dann mit so einem Pfeil, manchmal aber sogar auch mit den Worten „Außenseite/Outside“ gekennzeichnet.

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